Es erscheint Eltern und Pädagogen schon fast sonderbar, wenn ein Mädchen während des Heranwachsens nicht in die typische Pferdephase verfällt. Meist erwischt sie der Pferdevirus, wenn sie sich für das Spiel mit Puppen fast schon zu alt fühlen, Jungs aber auch noch nicht so interessant sind. Sobald das Interesse an dieser faszinierenden Spezies erwacht, lässt die Pferdebegeisterung oft wieder nach.
Für viele Mädchen ist die phasenweise Begeisterung für Pferde ein wichtiger Schritt, um eigenständig Verantwortung für ein anderes Wesen zu übernehmen und mit Gleichgesinnten ohne die Eltern eigene Schritte zu wagen. Dabei steht oft neben dem Reiten auch die Beziehung zu dem Tier im Vordergrund, das fast wie eine lebendige Puppe behandelt wird. Man striegelt es, streichelt das weiche Fell und frisiert ihm Mähne und Schweif, auch sprechen die Mädchen viel mit ihrem Pferd.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Reiterferien organisiert werden können. Sogenannte Reiter- und Ponyhöfe bieten neben der Unterkunft und den Pferden meistens Reitunterricht und Ausritte in die nähere Umgebung an. Oft übernehmen die kleinen Amazonen für die Zeit ihres Urlaubs die Verantwortung für ein bestimmtes Tier und werden bei seiner Pflege und Versorgung mit einbezogen.
Eine andere Form der Reiterferien ist der Ritt über Land. Täglich wird eine bestimmte Strecke bewältigt und in einem neuen Ort übernachtet. Das Gepäck wird dabei meist von einem Bus an den Zielort gebracht und wartet dort schon auf die kleinen Reiterinnen. Für diese Art der Reiterferien sollten die Reitkünste jedoch schon etwas fortgeschritten sein, damit die Tagesstrecke problemlos bewältigt werden kann.