Ein Blick auf die heutige Gesellschaft zeigt deutlich, dass das Geldverhalten einen Wandel vollzogen hat. Wurden die Großeltern noch so erzogen, dass auf Anschaffungen gespart werden musste und Wünsche nicht selten offenblieben, wird die heutige Jugend von vermeintlich günstigen Kreditangeboten und Werbung überflutet. Die entsprechende Finanzierungsmöglichkeit wird meist gleich mitgeliefert. Und mit ein paar Klicks im Internet ist meist alles erledigt. Dabei ist es ziemlich einfach, ohne Schulden Wünsche zu erfüllen. Es sind die Kleinigkeiten, auf die es ankommt: Sparsames Autofahren, das Girokonto ohne Kosten (Kontoführungsgebühren), das Einkaufen nach Angeboten etc. Die Liste ließe sich beliebig fortführen.
Dem Umgang mit Geld kommt also heute bedeutend mehr Wichtigkeit zu als dies früher der Fall war. Wer seine Kinder in diesem Bereich lieber streng erzieht als nachlässig mag zwar von den eigenen Sprösslingen als „hart und unfair“ abgeurteilt werden, doch tut ihnen langfristig einen unbezahlbaren Gefallen. Einen realistischen und gesunden Richtwert liefern die immer aktuellen Taschengeldlisten des Jugendamtes. Diese berücksichtigen die aktuelle Marktlage genauso wie die speziellen Bedürfnisse der Kinder im unterschiedlichen Alter. Doch einige Grundregeln sollten im Bezug auf das Taschengeld immer gelten: Zum einen ist es von großer Bedeutung, dass das Taschengeld eine feste Größe im Leben des Kindes einnimmt. Regelmäßig und unaufgefordert sollte es von den Eltern ausbezahlt werden. Zum anderen hat es wenig Sinn, wenn die Erziehungsberechtigten Einfluss darauf nehmen, für was ihre Kinder das Taschengeld ausgeben. Ausnahmen sind selbstverständlich erlaubt, wenn es sich um etwas Gefährliches oder Sittenwidriges handelt. Das Taschengeld sollte auch nie als Bestrafung oder Belohnung eingesetzt werden, auch Vorschüsse auf das nächste Taschengeld sollten nur in allergrößten Ausnahmefällen genehmigt werden. Nur so können Kinder lernen, mit eigenem Geld verantwortungsbewusst und planerisch sinnvoll umzugehen.