Hyperaktivität bei Kindern wird heute häufig als Diagnosebestandteil des Krankheitsbildes ADHS genannt. ADHS ist die Abkürzung für das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom. Die Krankheit kann zwar auch ohne Hyperaktivität auftreten, hat dann aber ganz andere offensichtliche Erscheinungsformen. Das explizite Aufmerksamkeitsdefizit besteht darin, dass es den Patienten hier nicht gelingt, die Aufmerksamkeit für eine bestimmte Zeit auf eine spezielle Sache zu lenken. Es ist somit also eigentlich eine Konzentrationsstörung. Kommt die Hyperaktivität dann hinzu, ist das Dilemma vorprogrammiert. Denn mit einem erhöhten Bewegungsdrang fällt es den Kindern noch schwerer, sich länger als einige Minuten auf eine Sache zu konzentrieren. Wichtig ist es hier jedoch, bei solchen Kindern feste Tagesstrukturen einzuführen. Damit die Symptome dieser Störung in Grenzen gehalten werden, müssen sich die Kinder darauf verlassen können, dass beispielsweise auf A immer B folgt. Ansonsten sind sie in ihren inneren Werten erschüttert, haben Schwierigkeiten, mit der Umstellung umzugehen und entwickeln eine noch größere Symptomatik.
Hyperaktivität – wohin mit dem Bewegungsdrang?
Hyperaktive Kinder sollten bestenfalls häufig die Möglichkeit bekommen, ihren Bewegungsdrang auszuleben. Sie müssen viel an die Luft und draußen herumtoben können. Auch ein Sportverein ist hier eine gute Möglichkeit den Bewegungsdrang auszuleben. Individualsport ist für Kinder mit Hyperaktivität einfacher zu betreiben als ein Mannschaftssport mit vielen Regeln. Denn da die Konzentration schwerfällt, ist es auch schwierig, sich auf viele Regeln einzustellen. Das Problem der Hyperaktivität ist eine neurologische Störung, mit der man ein Leben lang auskommen muss. Erwähnt werden muss diese Erkrankung auch im schulischen Bereich, denn hier haben hyperaktive Kinder häufig noch andere Probleme. Hierzu zählt beispielsweise, dass die Kinder den Unterricht aufgrund ihres Herumzappelns stören und damit die Lehrer gegen sich aufbringen können. Wichtig ist hier, ein klärendes Gespräch mit der Schule zu führen, um dieser Problematik frühzeitig aus dem Weg zu gehen. Auch eine medikamentöse Behandlung wird von vielen Kinderärzten empfohlen, jedoch sollte dies nur als letztes Mittel eingesetzt werden.