Afrikanische Märchen

Alle Märchen weltweit stammen aus einer Zeit, in der in erster Linie die mündliche Überlieferung eine Rolle spielte. Nur hierdurch war es möglich, Geschichten über frühere Zeiten zu erzählen, die aber gleichzeitig immer, wie eben alle Märchen, die Werte und die Kultur der jeweiligen Region weitertragen und zu einem erheblichen Teil die Philosophie der Menschen widerspiegeln.

Themenbereiche afrikanischer Märchen

Die Themen afrikanischer Märchen sind dabei häufig den Themen der uns bekannteren Märchen aus dem europäischen Kulturraum ganz ähnlich. Es geht um Heldentaten, um Stammesführer und ihre Kinder, um Liebe, Tod und Begegnungen mit Tieren, die ganz besondere Fähigkeiten haben. Andererseits ähneln sie oft eher Fabeln, weil sie eine deutliche Moral am Ende der Erzählung als Schluss ziehen.

Afrikanische Märchen leben ganz besonders davon, frei erzählt zu werden, das kommt den Inhalten der Geschichten und der traditionellen Lebens- und Erzählweise am nächsten. Für Europäer, Kinder ebenso wie Erwachsene, sind afrikanische Märchen so besonders zauberhaft, weil sie durch die fremden und exotischen Tiere, Landschaften und Menschen noch geheimnisvoller wirken als andere Märchen. Da geht es nicht nur um Fuchs oder Hase, vielmehr spielen Krokodile, Elefanten oder Affen Hauptrollen, es geht um Zauberbäume, den Urwald, Tiger und Löwen. Auch wenn ein Märchen wie ‚Der Wettlauf mit der Schildkröte‘ der bekannten Geschichte von Hase und Igel ähnelt, wirkt es doch fremdartiger und ganz neu, allein wegen der Protagonisten Antilope und Schildkröte. Deshalb können vor allem auch Kinder durch die Märchen fasziniert werden, denn es ist doch besonders spannend zu hören, warum die Giraffen nicht mehr sprechen können oder weshalb eigentlich Elefanten einen so langen Rüssel haben.