Entwicklungsstörungen bei Kindern

Ist ein Kind in seiner Entwicklung verzögert oder gestört, so fällt dies in der Regel nicht sofort auf. Besonders im Baby- und Kleinkindalter nehmen viele Eltern es als nicht besorgniserregend hin, wenn das eigene Kind beispielsweise später als andere Kinder krabbeln oder sprechen lernt. Haben Kinder allerdings bis zu einem bestimmten Lebensalter gewisse Entwicklungen noch nicht vollzogen, so kann dies der erste Hinweis auf eine Entwicklungsstörung sein. Eine Entwicklungsstörung kann sich auf bestimmte Arten bemerkbar machen. Einige Kinder haben motorische Schwierigkeiten, andere wiederum sprachliche, emotionale oder auch kognitive Probleme. Nicht selten kann in den Kinderarztpraxen auch ein Ineinanderlaufen mehrerer diesbezüglicher Störungen beobachtet werden. Derzeit leiden in Deutschland rund zwei bis drei Prozent der Kinder unter expliziten Entwicklungsstörungen oder Verzögerungen. Für sie ist es sehr schwer, sich neue Fähigkeiten anzueignen oder sich an veränderte Situationen anzupassen. Viele Kinder leiden des Weiteren unter Konzentrationsproblemen und/oder Wahrnehmungsstörungen, die –unbehandelt- erhebliche Leiden und Einschränkungen nach sich ziehen.
Um eine Entwicklungsstörung rechtzeitig erkennen zu können, sind Vorsorgeuntersuchungen unbedingt einzuhalten. Kinderärzte sind in der Lage, schon im zweiten Lebensjahr sprachliche Störungen zu erkennen. Eventuell können hier sogar Hörprobleme für Entwicklungsstörungen ursächlich sein. Des Weiteren sollten die Eltern auch im häuslichen Bereich immer darauf achten, ob sich das Kind altersgerecht entwickelt. Erste Indizien für eine Störung ergeben sich bereits dann, wenn beispielsweise zum Greifen beide Hände benutzt werden und nicht wie üblich entweder die linke oder rechte Hand. Wurde eine Entwicklungsstörung diagnostiziert, besteht die Behandlung in erster Linie aus Ergotherapie und Logopädie. Ein schnelles Erkennen sorgt hier für eine gute und zügige Behandlungsmöglichkeit.

Erziehung im Wandel

Diskussionen rund um das Thema Kindererziehung reißen nicht ab. Soll antiautoritär erzogen werden oder sollte man dem eigenen Kind Grenzen aufzeigen? Sind Normen und Regeln noch wichtig oder sind es alte Zöpfe, die in der heutigen Zeit und im gesellschaftlichen Wandel keine Priorität mehr finden dürften?

Können Eltern bei der Erziehung ihren Instinkt freien Lauf lassen oder müssen sie Bedienungsanleitungen zur Hilfe nehmen? Diesbezügliche Publikationen in Elternratgebern sorgen immer für weiteren Gesprächsstoff. Tatsache ist jedoch, dass eine zunehmende Zahl der Kinder sich zu kleinen Tyrannen entwickelt, deren Eltern kaum mehr wissen, wie sie das eigene Kind gebändigt bekommen sollen. Die Auswirkungen sind fatal! Glaubt man den Befürwortern des autoritären Erziehungsstils, dann sollten Kinder keinesfalls wie kleine Erwachsene behandelt werden. Ein Mitentscheidungsrecht ist hier gänzlich ausgeschlossen; das alleinige Sagen haben die Eltern.
Was zunächst als wenig fortschrittlich erscheint, hat allerdings bei näherer Betrachtung einen nicht unerheblichen Vorteil: Eine Überforderung der Kinder sowie der entsprechende Ausdruck im Verhalten wird unterbunden. Denn: Viele Kinder sind nicht ungezogen, sondern schlichtweg mit Reizen überflutet. Zusätzlich fehlt es manch einem Kind an der Fähigkeit, Grenzen zu akzeptieren. Dies ist keine böse Absicht, haben sie es doch schlichtweg einfach nicht gelernt. Eine gesunde Mischung aus sowohl antiautoritärem wie auch autoritärem Erziehungsmodell könnte hier für deutliche Entspannung sorgen. Zum einen sollten zwar Grenzen und Regeln aufgezeigt werden, damit ein Miteinander überhaupt funktionieren kann, zum anderen darf auch der Instinkt entscheiden, was für das eigene Kind gut ist und was nicht. Spätestens im Pubertätsalter sollten jedoch alle sozialen Kompetenzen vermittelt sein, denn dann ist an der Erziehung der Kinder kaum mehr etwas machbar.

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