Kinder und Internet – Potenzial und Gefahren des World Wide Web

Es ist heutzutage kein Geheimnis mehr, dass auch schon Kinder äußerst früh damit beginnen, sich im Cyberspace zu tummeln. Einer Studie zufolge sind bereits über 80 Prozent der Kinder zwischen sechs und dreizehn Jahren häufig online und bestens mit dem Internet vertraut. Auch sitzen fast ein Fünftel aller Kinder zwischen dem vierten und dem fünften Lebensjahr regelmäßig am Computer. Neben einem großen Angebot an verschiedenen Spielen und Informationen birgt das Netz jedoch nach wie vor auch eine große Zahl an möglichen Gefahren.

Online-Kinderspiele: ein stetig wachsender Markt

So langsam bekommt man das Gefühl, dass jeden einzelnen Tag eine Unmenge an neuen Online-Spielen auf den Markt kommt. Dies gilt nicht nur für das Angebot für Erwachsene, denn auch Online-Spiele für Kinder erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Die Kleinen haben die Möglichkeit zwischen den verschiedensten Seiten zu wählen. Wer möchte, kann mit seinen Lieblingsfiguren aus Film und Fernsehen auf Entdeckungsreise gehen oder ganz spielerisch seinen Wissenshorizont erweitern. Auf den Kinderseiten der Bayrischen Staatsoper oder der AOK haben die jungen Internetnutzer beispielsweise die Chance, sich auf lustige Art und Weise mit dem Thema Oper auseinanderzusetzen oder sich mithilfe von Comics und unterhaltsamen Spielideen über Gesundheit und Ernährung zu informieren. Außerdem finden sich speziell für Kinder erstellte Nachrichten im Netz, die das aktuelle Tagesgeschehen so wiedergeben, dass auch der Wissensdurst der Kleinen gestillt werden kann. Seit 2010 wird im Übrigen der Europäische KinderOnlinePreis vergeben, der besonders kinderfreundliche Seiten auszeichnet. Womöglich lohnt es sich, die Seiten der Gewinner einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. In den meisten Fällen erfordern die verschiedenen Online-Spiele und die diversen Lernangebote keine großen Anforderungen, doch trotzdem sollten Sie ab und an Ihre DSL Geschwindigkeit testen, damit Ihr Kind das Angebot auch optimal nutzen kann.

Sicherheit im Internet: Ein Patentrezept gibt es nicht

Jedem Elternteil sollte bewusst sein, dass kein Kind, egal welchen Alters, bei seinen ersten Erfahrungen mit dem Internet allein gelassen werden sollte. Ihr Kind könnte unsicher wichtige Daten preisgeben, Opfer von Cyber-Mobbing werden oder in Kontakt mit Pornographie oder dergleichen kommen. Es ist wichtig, dass Sie die erste Zeit gemeinsam mit Ihrem Kind das Internet erkunden und es nicht wahllos Seiten ausprobieren lassen. Das bedeutet aber auch, dass die Eltern selbst über ein gewisses Know-how in Bezug auf das Surfen im Netz verfügen müssen. Insbesondere jüngere Kinder sollten in der ersten Zeit nur unter Beaufsichtigung der Eltern den Cyberspace aufsuchen. Treffen Sie als Elternteil vorweg eine Auswahl über die Seiten, die Ihnen für Ihr Kind geeignet erscheinen. Hier können Kleinigkeiten entscheidend sein. Die Seite an sich kann vollkommen kindgerecht wirken, während die darauf eingeblendete Werbung jedoch eher fragwürdig ist. Versuchen Sie bei Ihrer Auswahl dennoch ebenso auf die persönlichen Wünsche Ihres Kindes zu achten, da dies das Befolgen von bestimmten von Ihnen auferlegten Regeln sehr viel einfacher machen wird. Keine Seite und auch kein besonderes Sicherheitsprogramm kann Ihnen einen vollständigen Schutz im Netz garantieren. Verlassen Sie sich als Eltern auf Ihr eigenes Gefühl – ein Patentrezept gibt es hier nicht.