Märchen gehören zu einer alten Textgattung. Sie sind Erzählungen, die von wundersamen Begegnungen berichten und man findet sie in allen Kulturkreisen. Lange nahm man an, dass europäische Märchen ihren Ursprung in Indien haben, doch mittlerweile ist diese These fast widerlegt, wobei indische Einflüsse bei unseren Märchen durchaus vorhanden sind. Ein Märchen kann man anhand verschiedener Merkmale erkennen und fast immer werden Gut und Böse im Märchen klar getrennt. Am Ende siegt das Gute über das Böse und die bösen Widersacher des Helden werden bestraft. Die meisten deutschen Märchen beginnen mit: „Es war einmal“ und enden mit „ und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“. Schöne Prinzessinnen, böse Schwiegermütter und ein Held, der meist drei Aufgaben lösen muss, sind oft der Handlungsstrang eines Märchens und oft helfen ihm bei der Lösung magische Gegenstände wie Wundertisch, Goldesel oder Zauberspruch.
Märchen transportieren Fantasiegebilde
Sprechende Tiere, Hexen und Zauberer sind oft Bestandteile eines Märchens und man unterteilt die Märchen in zwei Gruppen. Volksmärchen wurde lange Zeit mündlich überliefert und es ist kein bestimmter Autor feststellbar, während bei Kunstmärchen der Urheber bekannt ist. Ort und Zeit der Handlung sind in Märchen unbekannt und der Held der Geschichte hat meist eine Schwäche. Sie macht die Identifizierung mit ihm für den Leser leichter. Verse und Sprüche sind ein fester Teil der Geschichte und magische Zahlen haben in vielen Märchen eine Bedeutung. Drei Aufgaben, sieben Zwerge oder die dreizehn als Unglückszahl; diese drei Zahlen findet man häufig im Märchen. Verkleinerungsformen wie Tischchen, Männlein, Geißlein und Spieglein werden ebenfalls häufig in Märchen benutzt.