Erziehung ohne Gewalt, also ohne körperliche Züchtigung, ist zu begrüßen, allerdings sollte ein Unterschied gemacht werden, zwischen körperlicher Gewaltanwendung und einer „normalen“ Erziehung. Nur weil ein Elternteil ab und an dem Kind auf den Hintern haut, ist das noch keine Gewaltbereitschaft. Das Gegenteil, das sich eingebürgert hat, ist die antiautoritäre Erziehung, die aber, wie man inzwischen sehen kann, genauso viel Schaden anrichtet, wie Gewalt. Denn die Kinder lernen in beiden Fällen keine liebevolle Erziehung durch das Elternhaus kennen, sondern haben eine Kindheit, die ihnen nicht beim Erwachsenwerden hilft. Wer Gewalt kennenlernt, geht womöglich davon aus, Konflikte nur mit Gewalt lösen zu können. Antiautoritär erzogene Kinder dagegen wissen nicht, dass es nötig ist, sich durchzusetzen und klare Grenzen aufzuzeigen, wie das jeder Erwachsene tun muss. Was also tun?
Die gewaltfreie Erziehung in der Schule hat dazu geführt, dass keine Kinder mehr vom Lehrer oft auch für Nichtigkeiten geschlagen werden. Das ist zweifelsohne ein großer Fortschritt gewesen. Jedoch hat es in der Folge eben leider dazu geführt, dass keinerlei Respekt mehr herrscht, und die Kinder davon ausgehen können, dass der Lehrer kein Druckmittel hat, um zu erreichen, was er angeordnet hat.
Eine „normale“, geradlinige, verständnis- und liebevolle Erziehung mit klaren Grenzen und Regeln ist nicht nur das oft beschworene Mittelmaß, sondern in der Tat für die Erziehung das einzig Richtige. Leider scheint man gesellschaftlich möglichst das Extreme leben zu wollen, was beides zu Kindern führt, die in der Gesellschaft nicht so recht ihren Platz finden können und die Probleme ihrer Kindheit mit ins Erwachsenenleben nehmen.