Haben Kinder ein Recht auf Bildung?

Haben Kinder ein Recht auf Bildung?n Deutschland haben die Kinder ein Recht auf Bildung, wobei dieses damit gleich gesetzt wird, dass sie ein Recht auf Schule haben. Das ist zweifelsohne gegenüber manch anderem Land, beispielsweise in Afrika, ein hohes Gut. Aber die Bildung umfasst mehr als nur den nackten Schulunterricht. Auch gemeinsame Unternehmungen mit den Eltern oder den Großeltern, gemeinsame Ferienerlebnisse mit anderen Kindern, Museumsbesuche und Konzerte, Theater und Sportveranstaltungen gehören zur Bildung. Und hier gerät unsere reiche Gesellschaft immer mehr ins Hintertreffen. Einerseits haben Eltern die erfolgreicher Arbeit nachgehen wenig Zeit für ihre Kinder, andererseits haben Eltern, die keine Arbeit haben zu wenig Geld, um ihren Kindern in dieser Hinsicht etwas bieten zu können. Wenn Sportveranstaltungen oder Kino so teuer sind, dass sie sich viele nicht mehr leisten können, ist die Zweiklassengesellschaft ab der Kindheit vorprogrammiert. Hier sollte die Politik mehr als bisher geschehen gegensteuern. Gemeinsame Nachmittage der Schüler kleiner Klassen, wie sie früher üblich waren, tragen zum Verständnis untereinander mehr bei, als das gemeinsame Lernen.

Aber wenn die Kinder die zusammen zur Schule gehen, mehrere Kilometer auseinander wohnen, weil Grundschulen an jeder Ecke geschlossen werden, ist ein Zusammentreffen am Nachmittag fast unmöglich geworden. Kinder, die zusammen in der Straße wohnten, kannten früher die Familien der Freunde, waren auch dort am Küchentisch willkommen, und konnten zu Fuß wieder nach Hause gehen. Heute müssen per Handy langwierige Verabredungen getroffen werden, Eltern müssen die Kinder mit dem Auto transportieren, und für den gemeinsamen Nachmittag muss ein Animationsprogramm her. Dadurch geht vor allem soziale Bildung verloren, die mindestens genauso wichtig wie Schulbildung ist.

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