Märchen im Kindergarten

Früher saß ein Erwachsener der Familie am Bett der Kinder und las ihnen jeden Abend eine Geschichte oder ein Märchen vor. In den letzten 50 Jahren wurde diese Tradition aus verschiedenen Gründen immer mehr vernachlässigt und viele Kinder wachsen ohne die Gute-Nacht-Geschichte auf. Schneewittchen und Rumpelstilzchen wurden von verschiedenen Fernsehserien abgelöst und die alten Märchen lernen die Kinder oft erst im Kindergarten kennen. Zusammen in der Gruppe lauschen sie den Erzählungen der Betreuer und erzählen sie anschließend Zuhause nach.

In einer Gruppe gleichaltriger erfahren die Kinder, was die Helden der Märchen auf sich nehmen und welchen Gefahren sie trotzen. Sie spielen die Geschichten nach und jeder darf im Spiel in die Rolle der Bösen schlüpfen. Das Gehörte wird beim Mittagessen Zuhause weitererzählt und damit findet bereits die erste Form vom Sprachunterricht statt. Eltern sollten ihre Kinder dazu ermutigen, die Märchen aus dem Kindergarten Zuhause zu erzählen und sie dabei unterstützen.

Märchenbücher gibt es in den meisten Kindergärten und auch Bilderbücher, die die bekannten Geschichten erzählen, sollten in einem guten Kindergarten nicht fehlen. Oft ist in den Familien wenig Zeit vorhanden, um gemeinsam zu lesen. Durch die Märchen, die im Kindergarten erzählt werden, lernen die Kinder wichtige Lektionen. Die Betreuer sollten allerdings kein Märchen unkommentiert vorlesen, sondern nach dem Erzählen der Geschichte zusammen mit den Kindern das Gehörte verarbeiten und dabei nicht außer Acht lassen, dass auch moderne Geschichten wie Zeichentrickserien nach dem Märchenprinzip verfahren und das Gute über das Böse siegt.

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